Gedanken, Fragen an mich selbst – {Samstagsplausch 29.19}

Ich möchte euch nicht jede Woche mit den gleichen Dingen langweilen, deshalb sieht mein Samstagsplausch in dieser Woche etwas anders aus. Meine Woche verlief wie immer, doch die Büroarbeit ließ allmählich nach. So blieb mir etwas freie Zeit, Zeit, in der ich nachdenken, mir selbst Fragen stellen und Antworten für mich finden konnte. Ihr werdet es nicht glauben, es hat mir sehr gut getan. Ich werde nicht ins Detail gehen, doch ein paar Punkte möchte ich anschneiden. Die “Fünf Fragen des Fünften” werde ich nicht mehr beantworten, es ist ja immerhin bald wieder der 5., so dass ich es wirklich etwas spät für die Antworten finde. Aber in meinem Kopf schwirrten genug eigene Fragen herum. Meinen Beitrag schreibe ich auch schon am Freitag, denn heute regnet es hier endlich einmal. Ich werde diesen dann Morgen nur noch veröffentlichen und natürlich bei Andrea verlinken.

Nun aber zu meinen Fragen an mich selbst:
Alltag:
Warum läuft denn der Alltag immer so gleich ab, warum gibt es wenig Abwechslung dabei? Ganz klar: es gibt eben einfach zu viele Dinge, die erledigt werden müssen und viel Zeit in Anspruch nehmen. Da bleibt kaum Zeit für Abwechslung. Der weltbeste Lieblingsmann würde sagen: “Weil du zu viel für alle anderen machst und nicht an dich denkst!”. Da könnte er wohl durchaus Recht haben und damit komme ich gleich zum nächsten wichtigen Punkt.

Freundschaften (oder wie man es nennen soll):
Ich habe im Laufe meines Lebens – und das hat nun ja doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel – viele Menschen kennengelernt, wahrscheinlich zu viele. Und mindestens bei 80% dieser Menschen war ich der Meinung, dass sich aus dieser Bekanntschaft doch eine gute Freundschaft entwickeln könnte. Heute merke ich, so alt wie ich nun bin, dass dies ein Trugschluss war. Ich möchte damit keinesfalls behaupten, dass es keine wahren Freunde gibt. Mir sind sie nur leider nicht begegnet. Zu dem einen Menschen, bei dem sich wirklich eine tolle Freundschaft ergeben hatte, habe ich leider keinen Kontakt mehr. Bei diesem einen Menschen bin ich aber ganz sicher, dass es wunderbar weiter gelaufen wäre, wenn wir uns durch Umzüge nicht aus den Augen verloren hätten. Nach vielen Jahren versuchten wir, noch einmal etwas aufzubauen, doch das funktionierte nicht. Es lagen zu viele Jahre dazwischen. Aber ich behalte unsere “gemeinsame Zeit” in sehr guter Erinnerung, denn ich habe nie wieder eine Person getroffen, auf die ich mich hätte so verlassen können wie auf diese eine. Alle Menschen, denen ich danach hoffnungsvoll begegnet bin, schienen anfangs wirkliches Interesse zu haben, hörten zu, wollten selbst gehört werden, es war ein nettes und harmonisches Miteinander. Leider war das immer nur anfangs so. Es entwickelte sich schnell in die Richtung, dass ich nur noch Zuhörer sein sollte, mein Verständnis für die Lebenssituationen gefragt war, man wollte verstanden und in problematischen oder stressigen Situationen unterstützt oder bedauert werden. Gern habe ich das auch gemacht bis zu dem Punkt, als ich merkte, dass bei mir selbst am besten alles in Ordnung zu sein hat oder ich keine Ratschläge oder Nachfragen, wie es denn gelaufen ist, zu erwarten habe. Ja und Zeit für den anderen nehmen, das soll auch immer nur ich. Ich darf sehr gern kommunizieren, aber bitte immer dann, wenn mein Gegenüber Zeit und Lust hat. Nun habe ich seit einiger Zeit meine Gewohnheiten dahingehend geändert und mich einfach von verschiedenen Dingen bzw. Menschen zurück genommen. Ich habe gemerkt, dass es mir gut bekommt. Ich erwarte keine Gespräche mehr von anderen und muss selbst auch keine mehr führen. Am Ende waren meine Themen anscheinend sowieso uninteressant, denn das Feedback blieb aus. Einseitige Gespräche muss ich nicht führen, ich möchte und muss mich auch nicht immer wieder aus “Pflichtgefühl” bei den anderen “melden”. So ist zwar eingetreten, was ich geahnt hatte: Kontakte schliefen ein. Doch ich denke, diese Kontakte waren viel zu oberflächlich, als dass ich darum traurig sein müsste. Ich habe keine engen Freunde, dazu stehe ich nun. Aber ich habe eine wunderbare Familie, die mir mit Rat und Tat zur Seite steht, auf die ich mich immer zu 100% verlassen kann und da meine ich nicht nur den weltbesten Lieblingsmann, die Kinder und Schwiegerkinder, da meine ich noch 2 besonders enge und noch ein paar nicht ganz so enge Verwandte. Ich habe nun beschlossen, mein Leben und meine Zeit nicht mehr damit zu vergeuden, auf irgend jemanden zu warten oder zu hoffen, dass sich “Freunde” doch wieder einmal melden. Diese Hoffnung kann nämlich auch ganz schön traurig machen. Ich ziehe unter einige Dinge einfach einen Strich und werde wohl meinen Mut auch zusammen nehmen, wenn sich der eine oder andere noch einmal meldet. Ich werde dann meine Entscheidung mitteilen, auch wenn ich so etwas nicht gern mache, weil ich keine Konflikte mag. Irgendwann muss man aber auch wirklich an sich denken und das auch mit Sicht auf “Freunde”. Und wieder gibt es da die Überleitung zum nächsten Thema.

Soziale Netzwerke:
Bei Facebook bin ich schon lange inaktiv. Es gibt dort noch eine “Freundeliste” mit ein paar Namen, doch ich schaue nur noch aller paar Wochen vorbei. Über kurz oder lang werde ich wohl meine Liste leer machen und mein Konto deaktivieren (also bitte nicht wundern, wenn ich dann verschwunden bin). Es bringt mir nichts mehr, mich nerven manche Beiträge nur. Wenn ich z. B. immer wieder lesen muss (und das, obwohl ich so selten dort bin), dass man selbst krank ist oder das Kind. Dann frage ich mich ernsthaft, warum das die ganze Welt erfahren muss? Oder wenn ganz dezent darauf hingewiesen wird, dass ein Geburtstag ansteht. Meinen Geburtstag habe ich schon lange nicht mehr öffentlich. Ich freue mich über alle Glückwünsche, aber nur über die ehrlich gemeinten von den Leuten, die auch ohne Hinweis an mich denken. Jedes Jahr werde ich überrascht und bekomme liebe Nachrichten von Menschen, mit denen ich nie gerechnet hätte. Andere – leider sogar im engen Umfeld – denken nicht an diesen Tag, weil sie keine Info bei Facebook bekommen. Hilfe, wo sind wir gelandet, dass man durch soziale Netzwerke an Geburtstage erinnnert werden muss? Wie wichtig sind sich die Menschen im realen Leben denn eigentlich noch? Auch bei Instagram bin ich jetzt inaktiv. Dort ist es aber hauptsächlich die ständige Werbung, die mich nervt und leider auch die Beobachtung, dass viele und immer mehr Leute ihre Accounts nutzen, um in der Öffentlichkeit “gesehen” zu werden, sie lassen sich loben und verlinken, das ist unglaublich. Und an dieser Stelle möchte ich jetzt sogar Andrea nennen. Sie macht sich jede Woche die Mühe und bietet uns ihren Samstagsplausch an. Keinesfalls ist ihr Bestreben, überall genannt und erwähnt zu werden. Das gefällt mir sehr gut und aus dem Grund habe ich meine Samstagspläusche in den letzten Wochen immer bei Instagram erwähnt und eben auch Andrea. Ich habe aber auch ganz andere Linkpartys gefunden, wo die Betreiber es einfach erwarten, dass man sie überall erwähnt und lobt. Die ganzen sozialen Netzwerke haben doch auch ein wenig ihren Sinn verloren, zumindest für mich. Überall profiliert man sich nur noch. Mir persönlich macht das einfach keinen Spaß mehr. Und da kommen wir zum letzten Thema.

Das Bloggen:
Auch über das Bloggen habe ich wieder nachgedacht, habe mich gefragt, für wen ich das eigentlich mache? Doch beim Überlegen kam auch die Selbsteinsicht: ich blogge zu selten, immer nur samtags und ich bin auch beim Kommentieren und Lesen der anderen Blogs sehr zurückhaltend geworden. Ich sollte mir einfach jeden Tag ein paar Minuten für die anderen Blogger nehmen und nicht nur erwarten, dass mein Blog gelesen wird und ich Kommentare bekomme. Natürlich sind die Kommentare das wichtige Feedback. So erfährt man, ob die Beiträge überhaupt interessant sind, ob man seine Leser fesselt oder eher langweilt. Für mich ist das sehr wichtig. Sicherlich bloggt man am Ende für sich selbst, doch die Beiträge gehen in die Welt hinaus und deshalb wünscht man sich auch eine Reaktion darauf. Wenn man diese Hoffnung nicht hätte, könnte man wieder zum ursprünglichen Tagebuch greifen und alle Gedanken nur für sich selbst niederschreiben. Aber das ist eben ein Tagebuch und ich schreibe ein Blog (ein virtuelles Tagebuch, weil ich meine Gedanken teilen möchte). Deshalb werde ich meinen Tagesablauf ab sofort ändern, werde den Tag mit dem Lesen der Blogs beginnen, meine Gedanken hinterlassen und hier auch öfter welche schreiben. Das ist nun ein Vorsatz, ich hoffe, dass ich diesen auch in die Tat umsetzen werde. Ihr dürft mich gern erinnern 😉

Das waren meine Gedanken, die mich während der letzten Woche begleiteten. “Wetter” ….. lassen wir es … hier war es immer noch bewölkt und trübe. Aber über den Freitags-Regen habe ich mich gefreut und unser Garten noch mehr. Kommende Woche soll der Sommer wirklich zurück kehren, ich bin sehr gespannt und wünsche es mir von Herzen. Aber egal, wie das Wetter wird, wir lassen uns noch nicht aus der Villa vertreiben.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, hoffe, ihr seid jetzt nicht gelangweilt oder verschreckt von meinem Beitrag?

♥ Liebe Grüße von Catrin ♥

Verlinkt: im Samstagsplausch bei Andrea